Editor, Editors, USER, admin, Bureaucrats, Check users, dev, editor, founder, Interface administrators, member, oversight, Suppressors, Administrators, translator
11,492
edits
Line 103: | Line 103: | ||
* | * | ||
=== | === Endgültige Diagnose === | ||
* | * | ||
ChatGPT | |||
Die Patientin 'Flora' wurde daher sofort an die Abteilung für trigeminale Neurophysiologie überwiesen, mit einer Vor-Diagnose von 'Elektrodiagnostische Befunde bei sensorisch-motorischer Neuronopathie mit Gesichtsbeginn (FOSMN)'. Wir berichten über das Verfahren, das die Diagnose bestätigt hat, um den diagnostischen Pfad, dem ein klinischer Zahnarzt in solchen seltenen, aber dramatisch schwerwiegenden Fällen folgen sollte, verständlicher zu machen. Tatsächlich ist die Diagnose in den ersten Fällen nicht linear, da die Symptome auf verschiedene physiopathogenetische Phänomene überlagert sein könnten, wie beispielsweise temporomandibuläre Störungen (TMD), Trigeminusneuralgie (TN), Formen von Trigeminusneuropathien wie 'isolierter sensorischer Trigeminusneuropathie' (TISN) und die in diesem klinischen Fall identifizierte 'Sensorisch-motorische Neuronopathie mit Gesichtsbeginn' (FOSMN). Dieser diagnostische Prozess ist erforderlich, da bei TISN oder FOSMN oft eine schlechte Prognose besteht. | |||
In der Abteilung für Neurologie und klinische Neurophysiologie von Prof. Cruccu unterzog sich die Patientin folgenden Tests: | |||
==== Klinische und Laboruntersuchungen ==== | |||
Die trigeminale und extratrigeminale sensorische Funktion wurde bewertet: Berührung wurde mit einem Wattebausch untersucht, Vibration mit einer Stimmgabel (128 Hz) und Nadelstichempfindung mit einem hölzernen Cocktailspieß. Gangstörungen und Muskelkraft wurden anhand des Medical Research Council-Scores bewertet. Wir wurden auch gebeten, dysautonome Symptome zu melden. Die Patientin unterzog sich Laboruntersuchungen, einschließlich Tests, um identifizierbare Ursachen der Trigeminusneuropathie auszuschließen: Autoantikörper-Tests zur Erkennung von Bindegewebserkrankungen (Antinukleäre Antikörper, Anti-doppelsträngige DNA, Antinukleäre extrahierbare Antigene, einschließlich Anti-Sm, Anti-RNP, Anti-Scl70 und Anti-Phospholipide, antineutrophile zytoplasmatische Antikörper und Anti-Ro/SSA und Anti-La/SSB für das Sjögren-Syndrom). | |||
Serumgenetische Tests auf Kennedy-Krankheit, Cholesterinester und niedriges Serumcholesterin auf Tangieri-Krankheit, Glycosphingolipid-Akkumulation auf Fabry-Krankheit und Serumangiotensin-Converting-Enzym auf Neurosarkoidose. Natürlich wurde auch eine gadoliniumverstärkte Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns und des Rückenmarks durchgeführt. | |||
Überaugennerv-Biopsien wurden von einem erfahrenen plastischen Chirurgen durchgeführt. Proben wurden mit 2% Glutaraldehyd in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) bei 4°C fixiert. Die Proben wurden für 1 Stunde bei 25°C in 1% Osmiumtetroxid in Veronalacetatpuffer (pH 7,4) nachfixiert, mit Uranylacetat (5 mg/ml) für 1 Stunde bei 25°C gefärbt, in Azeton dehydriert und in Epon 812 (EMbed 812, Electron Microscopy Science, Hatfield, PA, USA) eingebettet. | |||
==== | Halbdünne Schnitte wurden mit Toluidinblau zur lichtmikroskopischen Auswertung gefärbt. Ultradünne Schnitte aus Gewebeblöcken in der richtigen Ausrichtung, nachgefärbt mit Uranylacetat und Bleihydroxid, wurden mit einem Transmissionselektronenmikroskop Morgagni 268D (FEI, Hillsboro, OR, USA) untersucht. Digitale Bilder wurden mit der AnalySIS-Software (SIS) analysiert und alle myelinisierten und unmyelinisierten Strukturen wurden identifiziert und vermessen. Faserdichten wurden berechnet und als durchschnittliche Anzahl von Fasern/mm<sup>2</sup> ausgedrückt. | ||
==== Trigeminale Neurophysiologie ==== | |||
Trigeminale motorisch evozierte Potenziale wurden durch transkranielle Magnetstimulation getestet,<ref>Cruccu G, Berardelli A, Inghilleri M, Manfredi M. Functional organization of the trigeminal motor system in man. A neurophysiological study. Brain. 1989;112:1333–1350. doi: 10.1093/brain/112.5.1333.</ref> der temporale H-Reflex, der die Aα-Faser (Ia-Faser) im monosynaptischen trigeminalen Reflex bewertet,<ref>Cruccu G, Truini A, Priori A. Excitability of the human trigeminal motoneuronal pool and interactions with other brainstem reflex pathways. J Physiol. 2001;531:559–571. doi: 10.1111/j.1469-7793.2001.0559i.x.</ref> die frühen Komponenten des Blinkreflexes (R1) nach elektrischer Stimulation des Überaugennervs und der masseterinhibitorische Reflex (SP1) nach Stimulation des mentalen Nervs, wobei die Fasern <math>A\delta</math> bewertet wurden. Auch laser-evokierte Potenziale (LEP) wurden aufgezeichnet, um Nociceptoren <math>A\beta</math><ref>Valls-Solé J. Neurophysiological assessment of trigeminal nerve reflexes in disorders of central and peripheral nervous system. Clin Neurophysiol. 2005;116:[tel:2255–2265 2255–2265]. doi: 10.1016/j.clinph.2005.04.020.</ref>(Aδ-LEP) und unmyelinisierte Faser-Wärme-Rezeptoren (C-LEP)<ref>Cruccu G, Pennisi E, Truini A, Iannetti GD, Romaniello A, Le Pera D, De Armas L, Leandri M, Manfredi M, Valeriani M. Unmyelinated trigeminal pathways as assessed by laser stimuli in humans. Brain. 2003;126:[tel:2246–2256 2246–2256]. doi: 10.1093/brain/awg227.</ref> zu untersuchen. Die neurophysiologischen Tests entsprachen den technischen Anforderungen, die von der International Federation of Clinical Neurophysiology herausgegeben wurden.<ref>Kimura J, editor. Peripheral Nerve Diseases, Handbook of Clinical Neurophysiology.Amsterdam: Elsevier; 2006.</ref><ref>Cruccu G, Aminoff MJ, Curio G, Guerit JM, Kakigi R, Mauguiere F, Rossini PM, Treede RD, Garcia-Larrea L. Recommendations for the clinical use of somatosensory-evoked potentials. Clin Neurophysiol. 2008;119:1705–1719. doi: 10.1016/j.clinph.2008.03.016.</ref> | |||
==== Significant results of the investigations ==== | ==== Significant results of the investigations ==== |
edits